Erkrankungen des Penis

Der Penis (Glied, Phallus) stellt – zusammen mit dem Hodensack – das äußere männliche Geschlechtsorgan dar. Die im Hoden gebildeten und im Nebenhoden herangereiften und gespeicherten Samenzellen (Spermien) gelangen beim Samenerguss über das Glied nach außen. Bei sämtlichen Veränderungen am Penis, zum Beispiel einer neu aufgetretenen Hautveränderung, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Ein Facharzt für Urologie (Urologe) oder für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologe und Venerologe) wird sich die Veränderung anschauen, einige Fragen stellen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen vornehmen, um die Ursache der Penisveränderung festzustellen.

Welche Erkrankungen des Penis gibt es?

  • Vorhautverengung (Phimose) – darunter wird die angeborene oder erworbene Verengung der Vorhaut verstanden. Durch diese Verengung lässt sich die Vorhaut nicht oder nur unter Schmerzen über die Eichel zurückziehen.

  • Balantitis (Entzündungen der Eichel) – Symptome sind eine schmerzhafte Rötung der Eichel, häufig mit Juckreiz.

  • Penisbruch – eine Verletzung des männlichen Geschlechtsorgans infolge einer Stauchung oder Biegung.

  • Peniskrebs (Peniskarzinom) – ein bösartiger Tumor des Gliedes, der eher selten auftritt. Betroffen sind meist ältere Männer.

  • Paraphimose – eine schmerzhafte Schwellung der Eichel und der zurückgezogenen Vorhaut bei Vorhautverengungen (Phimose) oftmals bei Patienten mit einem Harnblasenkatheter.

  • Priapismus
    – eine schmerzhafte Dauererektion des Penis, die länger als zwei Stunden anhält und unbehandelt zu einer Schädigung der Schwellkörper führt. 

  • Induratio Penis Plastica (IPP, peyronie´s disease) ist eine erworbene Penisverkrümmung, die sich als fibröse Narbenbildung (Plaquebildung) im Penis manifestiert. Es kommt es zu einer Penisverkrümmung, die im akuten Stadium schmerzhaft sein kann. Die IPP kann sich verschieden stark äußern und im Extremfall zu einer Verkrümmung von bis zu 90° führen, die ggf. eine operative Therapie erfordert.

Ursachen für Peniserkrankungen

Penisveränderungen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Häufig betreffen Penisveränderungen die Haut und Vorhaut. Dazu zählen vor allem Genitalwarzen, etwa die durch das humane Papilloma-Virus (HPV) verursachten Feigwarzen.

Sexuell übertragbare Krankheiten, die zu Penisveränderungen führen, sind unter anderem:

  • Herpes genitalis mit typischer Bläschenbildung am Penis
  • weicher Schanker (Ulcus molle) mit schmerzhaft-entzündlichen Hautpapeln und Hautläsionen in der Penisregion
  • Syphilis (Lues), die einen sog. harten Schanker (ein schmerzloses, hartes Geschwür) verursacht
  • schwarzer Hautkrebs (Melanom)
 

Penisveränderungen erfordern eine genaue Diagnose vom Facharzt mit einer speziell auf die Ursachen ausgerichteten Therapie.

Grundsätzlich gilt: Um eine Infektion zu verhindern, sollte auf eine gute Hygiene geachtet werden. Dazu gehört, die Vorhaut beim Reinigen vollständig zurückzuziehen, um darunterliegenden Keime gänzlich zu beseitigen.

 

Wissenswertes

In den meisten Fällen sind Veränderungen am Penis eher harmlos und lassen sich gut behandeln, können aber sehr schmerzhaft sein – zum Beispiel bei einem Penisbruch. Peniskrebs kommt nur selten vor und zeigt sich vor allem im Anfangsstadium durch sehr uncharakteristische Beschwerden. Generell sollten Sie einen Facharzt für Urologie aufsuchen, wenn sich Optik oder Funktionalität des Penis verändert. Häufige Krankheiten am Penis wie Feigwarzen und Herpes nehmen zu, da viele Männer wieder häufiger auf Kondome verzichten. Sofort zum Arzt sollten Sie gehen, wenn Sie harte Veränderungen am Penis beobachten oder die Haut blutet oder rissig ist. Denn im schlimmsten Fall können dies Symptome von Peniskrebs sein.