Erkrankungen der Niere

Nephropathie ist der medizinische Fachausdruck für Erkrankungen der Niere. Die Ursachen für Nierenerkrankungen reichen von Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Immunerkrankungen, angeborene Erkrankungen (z.B. Zystennieren), Urinabflussstörungen bis hin zu Medikamenten/Drogen.  Nierenerkrankungen können auch unspezifische Symptome wie abnehmende Harnproduktion, Schwellungen von Gesicht, Händen und Beinen sowie Kurzatmigkeit verursachen.

Für gut- und bösartige Erkrankungen der Nieren werden minimalinvasive, laparoskopische Verfahren oder sog. roboterassistierte Verfahren neben den üblichen offen-operativen Techniken angewendet, um eine maximale Behandlungsqualität unserer Patienten zu erreichen. 

Welche Krankheiten an der Niere gibt es?

  • Nierenversagen 
  • Nierenentzündung 
  • Nierensteine
  • Nierenzellkrebs
  • polyzystische Nierenerkrankungen (Zystennieren)

Nierenversagen

Man unterscheidet zwischen einem akuten und chronischen Nierenversagen, auch Niereninsuffizienz genannt. Bei einem akuten Nierenversagen kommt es zu einem schnell Abfall der Nierenfunktion innerhalb von weniger Stunden bis Tage. Ein akutes Nierenversagen entwickelt sich häufig im Alter, bei vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung, Proteinurie (übermäßige Eiweißausscheidung) und Diabetes mellitus.Die akute Niereninsuffizienz ist allgemein reversibel, d.h. bei schneller Therapieeinleitung kann sie sich wieder zurückbilden.

Eine chronische Niereninsuffizienz entwickelt sich dagegen über längere Zeit und aufgrund verschiedener Ursachen. Bei ihr fallen nach und nach die kleinsten Funktionseinheiten der Nieren (Nephrone) aus, sodass die Nierenfunktion sukzessiv eingeschränkt wird. Lang andauernde oder wiederholte Nierenentzündungen können die Niere nachhaltig schädigen. Die Langzeitfolgen eines Diabetes können durch Arteriosklerose die feinen Blutgefäße der Nierenkörperchen zerstören. Angeborene Fehlbildungen können lange unentdeckt bleiben und zum allmählichen Verlust der Nierenfunktion führen. Es können auch Schadstoffe wir Schmerzmittel oder Umweltgifte die Niere auf Dauer beeinträchtigen. Die Erkrankung ist nicht reversibel, kann aber bei schnellem Behandlungsbeginn gestoppt werden, sodass die Beschwerden nicht schlimmer werden.

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus kann in der Folge zu einer Nierenerkrankung führen. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle der Nieren bei Patienten mit Diabetes mellitus wichtig.Diabetes mellitus – auch Zuckerkrankheit genannt – bezeichnet eine Stoffwechselkrankheit. Es wird, abhängig von der Ursache, der Typ 1 vom Typ 2 Diabetes unterschieden. Sehr häufig entsteht eine Zuckerkrankheit als Folge von Übergewicht/Fettleibigkeit.

Nierenkrebs

Nierenkrebs ist eine relativ seltene Tumorerkrankung. Nach der letzten Schätzung des Robert-Koch-Instituts erkranken pro Jahr etwa 8.800 Männer und 5.100 Frauen neu an Nierenkrebs. Damit hat das Nierenzellkarzinom einen Anteil von etwa drei Prozent an allen soliden bösartigen Tumoren. Je früher ein Nierenkarzinom erkannt wird, desto erfolgreicher kann die Behandlung sein. Aus diesem Grund ist es wichtig bestimmte Risikofaktoren wie das Rauchen, erworbene Nierenzysten, Übergewicht und die regelmäßige Einnahme bestimmter Schmerzmittel, zu vermeiden. Nierenkarzinome bereiten nur selten Beschwerden und werden meist erst spät erkannt. Eine einfacher Ultraschall kann aber meistens eine bösartige Veränderung an der Niere ausschließen. Liegt eine unklare Veränderung der Niere vor, so kann ein CT oder MRT der Niere Klarheit schaffen und eine entsprechende operative oder medikamentöse Therapie eingeleitet werden.

Diagnose von Nierenerkrankungen

Bei einem Verdacht auf Erkrankungen der Niere stehen folgende Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung: 

  • Kontrolle der Nierenfunktion anhand von Blut- und Harnuntersuchungen
  • Blutdruckmessung, da ein erhöhter Wert häufig durch eine Nierenerkrankung bedingt ist
  • Ultraschall für die Visualisierung von Veränderungen an den Nieren
  • Erweiterte Bildgebung mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanz-Tomographie (MRT)
  • Nierenbiopsie (Gewebeentnahme) mit anschließender mikroskopischer Untersuchung

Ist ein Urologe auch für Erkrankungen der Nieren zuständig?

Was ist der Unterschied zwischen einem Urologen und einem Nephrologen? Und wer ist für die Nieren zuständig?

Beide medizinischen Fachbereiche überschneiden sich und erfordern oft eine enge fachliche Zusammenarbeit. Der Urologe ist ein chirurgisch geschulter Facharzt, der z.B. Nierentumore, Nierensteine und die ableitenden Harnwege behandelt und Operationen in diesem Bereich durchführt. Zu den ableitenden Harnwegen gehören die Blase, die Prostata sowie die Harnröhre und die Harnleiter. Behandlungsschwerpunkte sind auch lokale Entzündungen, Nierensteine oder Nierensand. 

Der Nephrologe ist ein Internist, der sich auf dem Gebiet der Nierenerkrankungen spezialisiert hat, das heißt die funktionellen Störungen der Nieren und deren Auswirkungen auf den gesamten Körper. Er führt auch die weiterführenden Laborbestimmungen bei einer Niereninsuffizienz durch
und versucht eine bereits bestehende Medikation entsprechend zu optimieren.